Manchmal…

… mach ich mir so meine Gedanken. Über das Leben und so. Weil es eben doch so endlich ist – ich meine meines und das jedes einzelnen Menschen. Na ja, vielleicht gibt es Ausnahmen, aber das ist doch eher unwahrscheinlich. Und noch unwahrscheinlicher ist, selbst so eine Ausnahme zu sein.

Ja, und in solchen Momenten frage ich mich: was bleibt? Die leider auch schon verstorbene Wisława Szymborska hat in einem ihrer wunderschönen Gedicht aufgezeigt, wie uns Gegenstände, die wir geschaffen haben, überleben: Der Handschuh die Hand, der Ring den Finger, das Glas den Mund. Die Dinge bleiben, viele jedenfalls. Die mindere Qualität vieler heutiger Konsumgüter verschleiert diese Tatsache ein wenig.

Nun ja, rein biologisch bin ich aus dem Schneider. Ich habe meine Gene weitergegeben. Da sind Menschen, die bleiben; Kinder, die von mir abstammen. Ob es nach dieser Generation weitergeht? Ich hoffe es – aber es ist nicht in meiner Hand. Doch auch Kinder und Enkelkinder werden nicht ewig leben, vermutlich auch die Menschheit nicht. Unser Sonnensystem jedenfalls geht in etlichen Milliarden Jahren aus dem Leim.

Es gibt diese atemberaubenden Bilder des Weltraumteleskops Hubble. Sie zeigen gigantische Säulen aus Gas und Staub im Sternbild Adler. Mehrere Lichtjahre hoch sind diese Säulen, geformt von der Strahlung heißer, junger Sterne. In all ihrer beeindruckenden Größe zeigen doch auch sie die unverkennbaren Zeichen der Vergänglichkeit.

Ja, was bleibt? Manchmal, wenn ich Musik höre stelle ich mir vor, dass die Klänge von Mozart, Bach, Albioni oder Debussy, von Cole Porter und Django Reinhard, frühe Stücke von Pink Floyd und die extatischen Soli von Jimy Hendrix sich von der Erde lösen, von aller Schwerkraft und Vergänglichkeit und das große Universum füllen – und ewig klingen.

Dass die Liebe, die zwischen Liebenden lodert, nicht verloren geht, sondern Teil des Universums wird, die Kälte des Weltraums verwandelt und die Sonnen befeuert.

Dass die Sehnsucht der Menschen nach Schönem die unergründlichen Räume des Alls überwindet und überall wo sie auftrifft, Schönes schafft.

Und dann geht es mir wieder besser.

About Eilan

Eilan Belhaus ist Dichter und Wortspieler, Poet und Beobachter. Er erforscht die Welt meditativ und lädt Dich zu seiner Welt ein. Eilan freut sich über Kommentare und darauf, in Deine Welt eingeladen zu werden.
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